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Ohso Maha Mudra Meditation Teil 2

Kommen wir zum zweiten Monat der MahaMudra Meditation, im ersten Monat ging es eher darum die Technik von Ohso zu verstehen und zu erkennen was er da eigentlich von einem will. Das zweite Monat war, rein von der Läuterung, viel intensiver. Die Meditation wirkte viel gezielter auf meine durch mich selber verursachten Probleme.

 

So im nachhinein glaube ich das dass die größte Erkenntnis in Monat 2 war, ICH SELBST VERURSACHE MEIN LEIDEN. Grundsätzlich oder besser gesagt auf einer sehr oberflächlichen Ebene weiß man das schon, aber wie so oft muss man diese Dinge mit seinem ganzen Sein, seiner Energie, seiner Seele spüren um sie wirklich zu verstehen. Der Verstand ist einem da eher im Weg als das er einen zur Erkenntnis führt.

 

In der ersten Woche war alles sehr einfach und leicht, das Latihan war immer sehr sanft die leichte Wipp Bewegung begleitete mich die ganze Woche. Auch das starke schwitzen und die Toilettenpause waren wieder dabei doch wie in Monat 1 empfand ich diese körperlichen Phänomene als sehr reinigend und ich akzeptierte sie ohne Widerstand.

 

Die zweite Phase in Woche 1 war sehr intensiv spürbar, ich fühlte mich sehr verbunden mit allem, das einzige was mich verwirrte war dieses Gefühl im dritten Chakra. Dieser starke Druck der sich einfach nicht lösen wollte, ich dachte nicht zu viel drüber nach und lies es einfach mal sein, mit dem Wissen es wird schon alles gut werden. Ende der ersten Woche fuhr ich dann mit zwei Freundinnen in das schöne Sportgastein und wir veranstalteten ein Meditation Retreat.

 

Sonntag Mittag kam ich dann von unserem Mediation Retreat zurück und begann sofort mit der Pflege meiner Mutter. Leider war meine Mutter in dieser Zeit genau in einer ihrer Depression Phasen und das holte mich sofort auf den Boden zurück. Da mein Vater diese Woche nicht da war lag eine anstrengende Woche vor mir. An dieser Stelle möchte ich mal meinen Respekt an alle 24 Stunden Pflegekräfte aussprechen, rund um die Uhr für einen Menschen da zu sein ist nicht einfach.

 

Wie gesagt hatte ich in der zweiten Woche die Aufgabe meine Mutter 24 Stunden lang zu pflegen, sprich ich hatte wenig Schlaf, meine Mama war nicht besonders gut gelaunt. Wenn mein Vater zu Hause ist habe ich dazwischen immer genug Pausen um damit gut klar zu kommen das war diese Woche allerdings nicht so.

 

Ich bemerkte wie sich auch meine Laune im Laufe der Woche immer weiter verschlechterte und ich selbst ein bisschen Depressiv zu werden schien. Das machte sich auch während der MahaMudra Meditation bemerkbar. Das Latihan war alles andere als sanft die Bewegungen waren teilweise sehr wild, fast schon aggressiv. Mir wurde sehr oft übel und ich musste sehr oft zwischen Phase 1 und 2 auf die Toilette, ich wusste zwar das es sich hier um Reinigung handelte aber ich empfand es als sehr unangenehm. Weiters bemerkte ich das alte Fluchtmuster versuchten sich einzuschleichen die ich zwar immer bemerkte und gegen steuerte aber das war nicht immer einfach.

 

In der zweiten Phase viel es mir sehr schwer den Fokus zu halten, sehr viele Gedanken lenkten mich ab und der Druck im dritten Chakra wurde immer unangenehmer. Auch die Zeit zog sich fast ins unendliche, diese eine Stunde fühlte sich an wie 5, was meiner Fokus Findung nicht unbedingt half. Meist konnte ich es kaum erwarten endlich fertig zu sein. 

 

Sonntag Abend kam dann endlich mein Vater zurück und ich freute mich auf die kommende freie Woche.

 

Montag der dritten Woche schlief ich mich mal richtig aus und nahm etwas Abstand von meiner Mutter, ich ging oft zu meinen Kraftplätzen in den Wald und meditierte zusätzlich jeden Tag 1 bis 2 Stunden um endlich zu verstehen was dieses ewige auf und ab der Gefühle und Gedanken soll. 

 

In der dritten Woche waren die Meditationen schwer und zogen sich ins unendliche, das Latihan war sehr chaotisch und ich fühlte mich verloren, einsam und am verzweifeln. Auch die zweite Phase war unerträglich schwer.

 

Am Donnerstag der dritten Woche war dann so eine Art negativer Höhepunkt, ich raffte mich aber trotzdem auf und ging in die Meditation. Ich kann nicht sagen was dann genau passiert ist, während der Meditation fand plötzlich eine Art Wechsel statt. Ich nahm mich plötzlich nicht mehr als den Leidenden wahr sondern konnte dieses Leiden, diese Einsamkeit, dieses sich unverstanden fühlen aus einer vollkommen neutralen Perspektive beobachten. Ich bemerkte wie sich der Druck im dritten Chakra plötzlich zu lösen begann und ich weinte fast eine Stunde durch. Ich fühlte wie große Mengen an Energie durch mein ganzes Sein flossen und wie sich dieses große Thema Mutter ins nichts auflöste. Ich begriff das ich weder mir noch meiner Mama einen gefallen tue wenn ich ihren Zustand zu meinem mache. Die wichtigste Erkenntnis aus diesem Erlebnis war das ich mein Leiden selber verursacht habe indem ich diese Gefühle komplett versucht habe zu unterdrücken. Deshalb auch dieser Druck im dritten Chakra, wenn man zu viel Kontrolle ausübt über die doch sehr komplizierten Abläufe in unserem System dann tut man sich einfach keinen Gefallen, ganz im Gegenteil.

 

In der vierten Woche war das Latihan wieder ganz ruhig und diese sanfte Wipp Bewegung begleitete mich die ganze Woche. Gleichzeitig kam die Erkenntnis, je ausgeglichener man selber ist desto weniger chaotische Bewegung entsteht. Der Körper reagiert sehr intuitiv auf die innere Lage.

 

Die zweite Phase war extrem angenehm jede Befüllung fühlte sich so friedlich an, das loslassen war immer mit großer Dankbarkeit verbunden. Dankbarkeit gegenüber all meinen Lehrern, mir selber, dankbar am Leben zu sein und vor allem dankbar für meine Mutter die sich als großer Lehrer auf meiner Reise nach Freiheit und der Wahrheit herausgestellt hat.

 

In Woche 4 kam auch die Erkenntnis das nicht was während der Meditation passiert wichtig ist denn das ist nur ein Spiegel. Viel wichtiger ist was danach bzw. im Alltag so passiert und wie sich die MahaMudra Meditation darauf auswirkt. Das bemerkte ich sofort als ich meinen Pflegedienst wieder antrat, ja es ist eine traurige Situation mit meiner Mama ich konnte aber jedes mal wenn diese Trauer kam diese einfach beobachten und sie verging einfach wieder wie alles andere auch das wir für so bare Münze nehmen. Ich konnte viel mehr aus einer Position des Mitgefühls mit den depressiven Phasen meiner Mutter handeln und nahm es nicht mehr so persönlich. 

 

Voller Vorfreude sehe ich dem dritten Monat entgegen, gespannt was sich noch so alles in den Untiefen meines bewussten und vor allem unbewussten Seins zeigt.

Fazit zweites Monat

Was für ein Monat auch wenn es bis zu dritten Woche doch eher schwer war bin ich mir jetzt im nachhinein sicher das doch alles so kommt wie es kommen soll. Nur ich selber bin verantwortlich dafür wie ich mich fühle, nur ich selber bin verantwortlich dafür wie der Weg beschritten wird für den ich mich entschieden habe. Trotz dieser für mich sehr wichtigen Realisationen bleibt trotzdem eine gewisse Sehnsucht übrig.

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